Bauchtanz Auftritt in München

 

 

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Bauchtanzkostüm türkis Auftritt München

 

 

Masannah Auftritt

 

 

Bauchtanz Auftritt München

 

 

Bauchtanz Sommerfest 2010 Säbeltanz

EIN KLEINER AUSFLUG IN DIE GESCHICHTE DES BAUCHTANZES
EIN KLEINER AUSFLUG IN DIE GESCHICHTE DES BAUCHTANZES

 

Raks Sharki (Tanz des Ostens) – Bauchtanz – Belly Dance –
Danse de Ventre ist einer der ältesten Tänze der Welt.
In seiner Becken- und Hüftbetontheit einerseits und dem Tanz mit erhobenen Armen andererseits verbindet er erdverbundene Energien mit dem Kosmos.

 

Tanz im „Alten Ägypten“

Erste Hinweise auf  das Vorhandensein von Tanz  geben 7000 Jahre alte Höhlenmalereien aus der Westsahara (vgl. B.Karkutli. S. 17).
Die Darstellungen weisen auf einen rituellen Tanz hin. In primitiven Kulturen  war Tanz ein fester Bestandteil der religiösen Verehrung, ausgedrückt in Zeremonien und Ritualen und ohne Trennung von Tänzern und Zuschauern.
Dies änderte sich mit dem „komplizierter“ werden von Kulturen. Im alten Ägypten geschah dies im „Neuen Reich“ (ca. 1550 – 1070 vor Christus). Es erfolgte eine Trennung zwischen sakralem  und Tanz zur reinen Unterhaltung . Auch tanzte die reiche Oberschicht  nicht  mehr selber. Professionelle Tänzerinnen und Tänzer aus Schwarzafrika
traten bei Hofe auf und der ägyptische Tanzstil wurde maßgeblich? von ihnen beeinflusst Im „Alten Reich“ ( grob Mitte des 3. Jahrtausends vor Chr.) überwiegten ruhige und getragene Schreittänze. Das „Mittlere Reich“ ( um 2000 vor. Chr.) war geprägt von mehr Akrobatik und expressiven  Tanzelementen. Im „Neuen Reich“ dagegen wurde der Tanz  erotischer und sinnlicher. *
Zudem kamen im Laufe der Zeit neue Einflüsse aus Vorderasien. War der afrikanische beeinflusste Stil noch „Fuß- und Beckenbetont“, bezog man jetzt auch Arm- und Oberkörperbewegungen mit ein. Die Asiatinnen, (auch Bajaderen) genannt,  führten den ägyptischen Tanz zu seinem eigentlichen weichen und fließenden Stil**
Die  Tänzerinnen und Tänzer wurden  durch Handel oder in Folge von Kriegshandlungen erworben.  Es waren meist gut ausgebildete junge Frauen und Männer, die gleichzeitig auch Musiker, Sänger und Akrobaten sein mussten.

 

Tanz in der Zeit der Islamisierung und vor der türkischen Besatzung

Auch in der Zeit der Islamisierung entwickelten sich Musik, Tanz  und
Gesang weiter und waren wichtiger Bestandteil des höfischen Lebens sowie wohlhabender Familien, die sich „Unterhalterinnen“ leisten konnten. Interessant hierzu sind Reiseberichte  z.B. von  Felix Fabri ( 1483), Prosper Alpin ( 1581), Jean Palerne ( 1581). Jean Copin und Eliya Celebi aus dem 17. Jhd. erwähnten  lasziv tanzende „Zigeunerinnen“, „Beduininnen“ oder „abessinische Sklavinnen“.* Auch tanzende Männer soll es gegeben haben, meist aus Konstantinopel stammend.
Die  Kleidung der Tänzerinnen und Tänzer war entsprechend der jeweiligen Mode – meist  prachtvoll bestickt mit Kopfgehängen und Kaftanen- jedenfalls absolut nicht bauchfrei.

 

Die Zeit der türkischen Besatzung

Mit der türkischen Besatzung, die sich über mehr als 300 Jahre erstreckte, erlahmte die Entwicklung des orientalischen Tanzes. Bauchtanz wurde in den Harem verbannt zur Erbauung und dem Gefallen des Gebieters.  Etliche der Sklavinnen, die den Harem „schmückten“ waren Syrerinnen, Tscherkessinnen, Abessinierinnen und Georgierinnen.
Auf den Straßen gab es weiterhin die „Straßentänzerinnen“, die meist ein Dasein am Rande der Gesellschaft fristeten. Neben einheimischen Tänzerinnen waren es die „Ghawazis“, junge Frauen, die  nomadisierenden Volksgruppen zugehörten, Ursprünglich aus Indien kommend führte einer Ihrer Wege über  Asien und den Vorderen Orient nach Ägypten und Nordafrika.  Hier gab es wechselseitige tänzerische Beeinflussungen, die aber nicht mehr eine große Rolle spielten.*
Reiche Familien leisteten sich eine „Awalim“ (wissende, gelehrte Frau). Die Awalims hatten einen wesentlich höheren sozialen Status als die Ghawazis. Sie waren hervorragend ausgebildet in Musik, Gesang, Dichtung und Tanz. In den Harems der Wohlhabenden unterrichteten sie die Frauen in ebendiesen Künsten und traten vor ihnen auf. Vor Männern  tanzten sie nur verschleiert, hinter einem Holzgitter verborgen oder von einem Nebenraum aus. *

 

Die Zeit der Europäischen Kolonialherrschaft

Dann kam die europäische Kolonialherrschaft, beginnend mit den Eroberungszügen Napoleons im Jahr 1798.
Einheimische Mädchen oder Zigeunerinnen (Ghawazis) boten den Soldaten Napoleons Tanz oft in Verbindung mit Prostitution an.
Bauchtanz kam in Verruf. Immer wieder wurden  Straßentänzerinnen getötet oder in die Verbannung geschickt. Gleichzeitig wurden die sozial höher gestellten Awalims von den Franzosen gezwungen für sie aufzutreten. Für eine Awalim, die nicht vor „Ungläubigen“ tanzte, war dies ein „Affront“. Etliche dieser hochgebildeten Musikerinnen und  Tänzerinnen flohen aufs Land.  Der Ruf derjenigen Awalims, die blieben und sich den Franzosen „auslieferten“ wurde schlechter. Die Grenzen zwischen „Awalim“ und „Ghawazis“ verschwammen.*
Erste wisschenschaftliche Berichte aus den eroberten Gebieten entfachte die Neugier der Europäer. Den Truppen Napoleons folgten in späteren Jahren  Dichter, Maler, Archäologen und Abenteurer. Vor allem die ägyptischen Tänzerinnen hatten es den „Orientalisten“ angetan. Tief beeindruckt waren sie von der Körperbeherrschung und Kunstfertigkeit  und Sinnlichkeit dieser Frauen. *
Offiziell war orientalischer Bauchtanz von den europäischen Machthabern verboten. Dies machte den Reiz für die Orientreisenden noch größer.
In Europa wuchs die Begeisterung für den Orient. Dabei war deren Sichtweise auf die Kultur des Orients vielfach verzerrt. Maler und Schriftsteller gaben  häufig ein einseitiges Bild des Gesehenen und Erlebten wieder.
Andererseits führte die neue Begeisterung für den Orient dazu, dass auf den Weltausstellungen in Amerika und Europa „algerische Kaffeehäuser“, ägyptische Theater“ und „persische Paläste“ eingerichtet wurden. Und man engagierte „eingeborene“ Künstler. Besonders beeindruckt waren die Europäer und Amerikaner von den arabischen Tänzerinnen. Deren kunstvoller, sinnlicher Tanz stand im Gegensatz zu „viktorianischer Prüderie“. ***
Tänzerinnen auf beiden Seiten des Atlantiks, die neue Ausdrucksmöglichkeiten suchten, waren hingerissen von orientalischem Tanz. Es begann die Welle der „Phantasie-Ost-Tänze“.
Meist übernahmen westliche Tänzerinnen nichts vom arabischen Tanz, außer Kleidung und Gestik und ein paar wellenartige Bewegungen. ***

Anders die arabische Tänzerinnen, die in Europa und Amerika Geld verdienen wollten. Sie übernahmen für den arabischen Bauchtanz völlig neue Elemente in ihr Repertoire auf. Bisher war Bauchtanz ein „binnenkörperlicher Tanz“ gewesen mit starken Vibrationen, Wellenbewegungen und Isolationen einzelner Körperregionen. Man tanzte ihn (Er wurde) fast ausschließlich am Platz (getanzt), intensiv, fast meditativ. „Jetzt wirbelten die Tänzerinnen über den Boden, stellten sich auf die Fußspitzen und trugen sogar Ballett- oder Stöckelschuhe“ .***  Die Kleidung wurde verändert: cabaretmäßig, bauchfrei, glamourös – alles nach Hollywood-Inspiration/Style?. Aus der kleinen Musikkapelle die eine arabische Tänzerin begleitete, wurde ein großes Orchester. Westliche Musikinstrumente ersetzten die Originalintsrumente.
Zu Unrecht wurde orientalischer Tanz für lange Zeit in die Welt des Cabaret gedrängt. Hervorragende Tänzerinnen aus Arabien, Amerika, Europa, Australien, Asien… gehen heute einen neuen Weg: in kunstvollen Performances bringen sie Bauchtanz auf die Bühnen der Welt und zeigen was dieser Tanz auch ist: ein Kunsttanz so wie es Ballett, Flamenco, indischer Tanz etc. sind.

 

Quelltexte:

*Barbara Löscher, „Die Geschichte des orientalischen Tanzes in Ägypten“, Diwan-Verlag, Zürich, 2003
ISBN 3-908547-28-8

**Dietlinde Karkutli, „Bauchtanz – Rhytmik , Erotik, Lebensfreude“,
Mosaik-Verlag, München 1989
ISBN 3-570-08908-8

***Wendy Buonaventura, „Die Schlange vom Nil“, Rogner und Bernhard bei  Zweitausendundeins, Hamburg 1997
ISBN 3-8077-0246-6

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